Verstehen Sie sich als Manager oder Leader?
Gerade erst bat eine meiner Klientinnen eine Führungskraft, ihr einige Arbeitsschritte zu erleichtern, um effektiver arbeiten zu können. Mit Verweis auf die Regeln der Zentrale lehnte die Führungskraft eine der Situation angepasste Auslegung der Regeln strikt ab.
Ein Manager verwaltet Dinge, ein Leader führt Menschen
Im Englischen unterscheidet man zwischen „Leadership“ und „Management“, also zwischen „Führen“ und „Verwalten“.
Admiral Grace Hopper appelliert mit seinem Spruch – „You manage things; you lead people.“ dafür, Menschen nicht wie eine Sache zu verwalten und behandeln sondern sie mit Respekt zu führen.
Was macht eine gute Führungskraft aus?
Ein Leader vermittelt eine Vision
…, für die sich die Mitarbeiter begeistern können. Er vertraut dem Team und ist bereit, Verantwortung an seine Mitarbeiter zu übertragen.
Dabei achtet er darauf, dass jeder auf seine Art und Weise, mit seinem Potential zum Gelingen der gemeinsamen Vision oder zum Bewältigen der Situation beitragen kann.
Indem er gute Rahmenbedingungen schafft und sich für das Wohl der Menschen interessiert, können sich die Mitarbeiter mit ihrem vollen physischen und psychischen Leistungsvermögen um die anstehenden Aufgaben kümmern. Was will man mehr?
Eine gute Führungskraft „menschelt“
Führung als Dienstleistung zu sehen, verlangt die Führungsrolle authentisch anzunehmen und sie zu leben. Echtheit und Menschlichkeit zu offenbaren, verlangt vielleicht auch mal, sich gefühlvoll, ratlos und verletzlich zu zeigen.
Mitarbeiter fühlen sich umso mehr an ein Unternehmen gebunden, je mehr es menschelt, d. h. je aufmerksamer, fürsorglicher und wertschätzender man ihnen begegnet.
Gute Führung ist auch eine Charakterfrage
Sich emotional, einfühlsam und flexibel zu zeigen, kann in Führungskräften Ängste auslösen. Dann empfiehlt es sich, sich einmal näher mit dem Thomann-Riemann-Modell zu beschäftigen.
Das Modell zeigt auf, dass, je nach Ausprägung der Charakterzüge, bestimmte Kompetenzen und Werte mehr oder weniger zum grundsätzlichen Repertoire eines Menschen gehören.
Ob „gute Führung“ dem Naturell einer Person entspricht, oder ob er mit seinem guten Fachwissen nicht vielleicht mit einer anderen Aufgabe glücklicher wäre, ist zu hinterfragen.
Eigene Erfahrung
Schlüpft jemand in eine Führungs-Rolle, die nicht zu ihm passt, belastet er dadurch nicht nur seine eigene Gesundheit sondern das gesamte Unternehmen.
Inzwischen habe ich mehrfach erlebt, dass Menschen nach einem Coaching endlich bereit waren, ihre nicht stimmige Position zu verlassen. Dabei war dies im Coaching nicht einmal thematisiert worden. Nach dem mutigen Schritt fühlten sich die Klienten deutlich befreiter und glücklicher.